Autoren: Alecke, B., Untiedt, G. (2007)
List Forum 33(2) , S. 89-105
In diesem Beitrag wird die wirtschaftspolitisch weit verbreitete Forderung „Cluster“ zu fördern kritisch untersucht. Ausgehend vom vagen Porterschen Konzept eines Clusters, wird zunächst der Frage nachgegangen, ob Cluster existieren und ob diese förderlich für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind. Anschließend wird auf wirtschaftspolitische Begründungen zur Förderung von Clustern eingegangen und schließlich gefragt, wie eine Förderung von Clustern ausgestaltet sein sollte. Insgesamt zeigt sich, dass die empirische Evidenz für die Existenz von Clustern nicht besonders überwältigend ist. Für die wirtschaftspolitische Rechtfertigung einer Cluster-Förderung ist die Unterscheidung von pekuniären und technologischen Externalitäten als Ursache der Ballung von unternehmerischen Aktivitäten entscheidend. Während die pekuniären Externalitäten über Märkte entgolten werden, lassen sich zur Begründung einer Förderung von Clustern nur die technologischen Externaltiäten heranziehen. Insgesamt zeigt sich, dass die Förderung von Clustern mit erheblichen Implementationsproblemen behaftet ist und es kaum überzeugende ökonomische Begründungen für eine Bevorzugung von Unternehmen in Clustern gibt.