Methodische Anmerkungen und empirische Ergebnisse für die Förderperiode 2007-2013
Autoren: Bradley, J., Untiedt, G. (2007)

Hrsg.: BBR: Raumforschung und Raumordnung 65 (4) , S. 301-314
ISSN: 0034-0111

Die Reform der europäischen Strukturpolitik in den späten 1980er Jahren stellte die Europäische Kommission und die nationale Politik und auch die Politikevaluation vor neue Aufgaben. Im Kontrast zu vielen anderen politischen Interventionen gehen die Maßnahmen der europäischen Strukturfonds explizit über eine nachfrageseitige Stabilisierung hinaus und sollen in erster Linie dazu beitragen, die angebotsseitigen Bedingungen in den unterstützten Volkswirtschaften zu verbessern. Die Förderung zielt darauf ab, durch eine Verbesserung der Produktionsbedingungen einen Beitrag zur Konvergenz der Einkommen innerhalb Europas zu leisten. Zur Analyse der Wirkungen sind eine Vielzahl von Methoden anwendbar, die sich hinsichtlich der volkswirtschaftlichen Reichweite der Wirkungen unterscheiden. In diesem Beitrag wird auf einige methodische Aspekte insbesondere zu den gesamtwirtschaftlichen Wirkungen eingegangen, und für die Förderperiode 2007–2013 werden einige ausgewählte Ergebnisse, die sich aus den HERMIN-Modellen ergeben, für die Empfängerländer dargestellt. Insgesamt zeigen sich signifikant positive Wirkungen für das Wachstum des Sozialprodukts wie auch der Beschäftigung, wobei es über die Empfängerregionen hinweg deutliche Unterschiede gibt, die auf die unterschiedlichen strukturellen Bedingungen in den Volkswirtschaften zurückgeführt werden können.