Autoren: Schalk, H.J., Untiedt, G. (1995), ifo Diskussionsbeiträge (Nr. 30)
In diesem Beitrag wird anhand des neoklassischen Wachstumsmodells die Bedeutung von unterschiedlichen regionalen Technologien für den Konvergenzprozeß diskutiert und die in vielen Studien erhaltene „Zwei-Prozent-Regel” mit Daten der Verarbeitenden Industrie und Arbeitsmarktregionen Westdeutschlands überprüft. Die Ergebnisse zeigen, daß unterschiedliche Technologien für das Wachstum von erheblicher Bedeutung sind, ihre Vernachlässigung scheinbar die „Zwei-Prozent-Regel” bestätigt, während ihre Berücksichtigung die Konvergenzgeschwindigkeit auf etwa 12 Prozent ansteigen läßt. Dieses Ergebnis ist kompatibel mit einer Produktionselastizität des Kapitals von rd. 1/3, welche mit den Verteilungsquoten des Volkseinkommens besser übereinstimmt als die von rd. 8/10, die aus der „Zwei-Prozent-Regel” folgt. Weiterhin wird gezeigt, daß die Regionen nur dann zu identischen Produktivitätsniveaus konvergieren, wenn sich die unterschiedlichen Technologien angleichen. Für den Konvergenzprozeß zwischen Ost- und Westdeutschland prognostiziert unsere Studie eine erheblich optimistischere Entwicklung als die meisten bisherigen Untersuchungen.